

Wer mir schon länger auf Instagram folgt, der weiß, dass wir letztes Jahr im Herbst in unser Eigenheim gezogen sind.
Es war ein spontaner, dennoch wohlüberlegter Kauf eines Objekts, das in den 90er Jahren erbaut wurde. Groß, riesiger Garten und das meiste konnte mit wenig Aufwand so verändert werden, dass es uns gefiel. Denn das war wichtig. Zu Kaufpreis, Makler und Notar durften nicht auch noch Unsummen an Renovierungskosten dazukommen. Das war uns und vorallem unserer Bank von Anfang an klar.
Die Zeit im Sommer 2016 vor dem großen Umzug war knapp bemessen. Ein neuer Boden im oberen Schlaf- und Spielbereich wollte verlegt, alles komplett gestrichen, die altmodische Küche und das Bad mit simplen Do-it-yourself Mitteln aufgepimpt werden. Und dann war da ja noch der Flur.
Der kleine Flur ‚erstrahlte‘ mit Fließen in beige samt herrlich kackbraunen Sprenkeln. So ganz später 80er Jahre Charme. Mir als Wohnperfektionistin ein absoluter Dorn im Auge. Ich überlegte damals hin und her- was kann ich tun, um diesen Anblick nicht länger ertragen zu müssen, aber gleichermaßen auch nicht Unmengen an Geld ausgeben zu müssen und vorallem nicht einen riesen Aufwand zu haben.
Ich entschied mich für Fliesenfarbe, die es tatsächlich auch in ‚extra robust‘ für Bodenfließen gab. Das versprochene Anthrazitgrau stellte sich dann auf dem Boden eher als ein freundliches Schwarz heraus, das sich in seiner Pflege mehr als anspruchsvoll erwies. Ich konnte nahezu täglich wischen, weil man einfach alles, wirklich alles darauf sah. Hinzu kam, dass das Prädikat ‚extra robust‘ wohl für uns neu hätte getestet werden müssen. Überall waren schon nach kurzer Zeit Macken und Abschürfungen zu sehen. Was leider fast zu erwarten war bei solch einer Pfuschlösung.
Ich war also seit unserem Umzug echt unzufrieden und hielt Ausschau nach kostengünstigen Alternativen, die auch nicht all zu schwer selbst zu verlegen sind. Da kam RENOfloor ins Spiel.
RENOfloor bietet Steinteppiche für Innen und Außen, auch zum selbstverlegen. Viele Punkte, die RENOfloor verbindet, haben mich sofort überzeugt:
Verlegt wird mit schwimmendem Sytem und schon recht großen, fertigen Elementen- klingt simpel, klingt schnell. Fand ich perfekt.
Die Höhe der einzelnen Elemente ist so gering, dass man den bestehenden Untergund nicht entfernen muss. Man verlegt also auf den bestehenden Boden (Fliesen mussten also nicht erst mühevoll herausgekloppt werden) und hat somit keine Vorarbeit zu leisten.
Durch das schwimmende Sytem der einzelnen Platten, kann man einzelne Module immer wieder austauschen, neu anordnen, je nach Notwendigkeit und Laune.
Es ist preiswert, individuell, für Heimwerker geeignet und absolut langlebig und robust (diesmal, so überzeugte ich mich selber, wirklich robust!).
Genau das richtige für Eingangsbereiche, Büros, Küchen, Bäder, Wellnessbereiche und vorallem für Terrassen und Balkone, die einen neuen Pepp brauchen. Sogar Treppen lassen sich damit hochwertig renovieren.
Ich war also schlichtweg davon überzeugt, dass das genau das ist, was wir für unseren Flur brauchen. Der Hubbs war auch schnell überzeugt, denn er brauchte ja mal wieder einen guten Grund all die Werkzeuge in seiner Garage herauszuholen und zu benutzen. Ganz der Heimwerkerkönig eben.
Für die Verlegung ist nicht viel nötig. Ihr braucht die einzelnen Module in eurer Wunschfarbe (Farbkatalog auf www.renofloor.de), speziellen elastischen Kleber (wir hatten den von RENOfloor, einen Schwingschleifer (Flex), Zollstock und Leisten für Übergänge zu Treppen oder Absätze.
Ich liebe es ja, wenn man wirklich einfach so drauf loslegen kann. Beim streichen verzichte ich daher auch gern mal auf das akribische Abdecken und Abkleben, weil ich es einfach nicht abwarten kann. Als dann unsere RENOfloor Lieferung kam, konnte es nicht früh genug Wochenende werden.
Wie ein Puzzle fügten sich die einzelnen Teile schnell zu einem schönen Gesamtergebnis zusammen. Obwohl unser Flur mit seinen kleinen Winkeln und Ecken eigentlich echt eine Herausforderung war und wir die Flex öfter brauchten, als bei einem normal geschnittenen Raum. Trotzdem kamen wir schnell zu unserem wie ich finde wunderschönen Ergebnis.
Ihr seht in unserem Flur die Farbe ‚Himalaya‘, die mit ihren Naturtönen super zu uns passt. Und wenn die Sonne in den Flur scheint funkeln die Steinchen wie fein gemahlene Muschelstücke am Strand.
Easy zu reinigen und zu pflegen ist der Boden auch. Erstens sieht man den Dreck nicht. Was mir zu einer längeren Staubsaugpause verhalf. Zweitens fällt das nass wischen gänzlich weg. Gibt es gröbere Verschmutzungen, die sich nicht mittels feuchtem Tuch oder Bürste entfernen lassen, gibt es die Möglichkeit die Platte herauszunehmen und sie dann in der Dusche oder mit dem Hochdruckreiniger zu säubern. Ich habe bisher aber alles mit Sauger und eventuell einer feuchten Bürste wegbekommen.
RENOfloor gibt auch ein angenehmes Laufgefühl, gerade bei uns Frischfußfanatikern. Wir sind jedenfalls überzeugt und werden auch unser Bad, sobald die Zeit gekommen ist, damit renovieren.
Falls ihr nach genau so einer Lösung für eure Terrassen, Balkone, Nassräume oder auch den Wohnbereich sucht gibt es von mir noch einen Vorteilscode oben drauf.
Die Vorteilsnummer lautet: V0062
Viel Spaß beim werkeln,
eure Sandi
Kater und Kind im Arm… egal ob mir gerade danach ist oder nicht.
Es stimmt schon was gesagt wird: Sobald du Mutter wirst lässt du zu, dass ein Teil deines Herzens ausserhalb deines Körpers weiterschlägt.
Genau so. Es schlägt dort weiter, überschlägt sich, schlägt für andere Menschen schneller und höher und macht so völlig das was es will. Man hat kaum bis keinen Einfluss mehr darauf. Und irgendwie scheint dieser Teil des Herzens auch immer wieder zu seinem Ursprungsort zurückzuwollen- gottseidank. Defintiv sind diese Momente im frühen Kindesalter sehr häufig. So häufig dass man als Mama oft gar nicht weiß wo das eigene und wo das andere Herz aufhört und anfängt. Alles verschwimmt. Man selbst fühlt sich verschwommen.
Damit mich hier niemand falsch versteht. Ich liebe Nähe zu meinen Kindern. Ich geniesse sie. Ich weiß diese Innigkeit ist schneller vorbei als mir lieb ist und im Nu ist es peinlich und die Augen werden gerollt, wenn die Mama einen nochmal doll drücken möchte, bevor sie die Kinder auf den Schulhof entlässt.
Ja wenn ich sie nicht habe, diese Nähe, diese Körperlichkeit zu meinen Kindern vermisse ich sie ganz schnell. Ich brauche es wie Blumen das Wasser, doch an manchen Tagen kann ich mit der Flut die da bisweilen auf mich einstürzt einfach nicht mehr umgehen.
Ich habe mal bei einer anderen Mama das Wort ‚Körperkontaktaggression‘ aufgeschnappt und ohne vorher ihre Erklärung dazu zu lesen, wusste ich genau welche Emotion sie damit beschrieb.
Ich will euch mal von meinem Freitag letzte Woche erzählen.
Ich wachte auf, ein rotzelndes und sich windendes Kind im halb tauben Arm. Das andere Kind neben mir grunzte halblebig, machte die Augen auf und sagte: „KUSCHELN“ Also Kuschelten wir, ehe wir aufstanden. Ich bereitete das Frühstück vor, machte mich nebenher fertig. Am Frühstückstisch lief die zur Zeit all zu beliebte Version von „Ich will auf deinen Schoß!“. Dem Frieden und dem Zeitdruck geschuldet nachgegeben und beim Joghurt löffeln geholfen- so gibt es schon weniger Sauerei. Immer wieder drückte Theo beim Essen unangenehm auf den Babybauch. Ich schnaufte. Los gehts zum Kindi. Wieder dem Zeitdruck geschuldet mit dem Auto. An der Klingel vom Kindi kurzes Drama, da Theo nicht klingeln konnte wie üblich, da die Tür für irgendwelche Arbeiter schon offen stand. Theo getröstet und auf den Arm genommen. Dabei riss er ungut an meinen Haaren. Nicht aus Absicht aber immerhin, einige Haare steckten in seiner kleinen, wütend geballten Faust. Die Große verabschiedet, umarmt, geküsst. Wieder ins Auto. Zum Arzttermin. Wieder dem Zeitdruck geschuldet Theo bis zur Arztpraxis halb getragen, halb hinterhergezogen. Dort der Oma übergeben. Ich selbst durfte kurz auf den OP Tisch, 2 kleine Spritzen, 2 Muttermale weniger. Keine große Sache. Auf dem Rückweg Stopp in einem Café, Theo schüttet sich seinen Kaba über die Hose, ist daraufhin mehr als mies gelaunt, will Schoß und MAMA! Daheim 30 Minuten Mittagspause im Auto- es ist warm. Fenster auf. Theo schläft. Mein Bauch drückt gegen das Lenkrad. Mir wäre nach liegen. Dann holen wir Lily vom Turnen ab. Lily ist überdreht, hüpft durch die Umkleide, will sich nicht anziehen. Also einfangen und anziehen helfen, die Erzieherinnen machen das gleiche, jede mal 10! Daheim erstmal kochen, übliches Mittagessensgedöns. Lily ist immer noch überdreht, Theo will wieder nicht allein und lieber auf dem Schoß essen. Ich esse mein Essen mit der einen und füttere Theo mit der anderen Hand. Dann gehts zum Mittagschlaf. Theo bekommt die rechte, Lily die linke Hand. Auf der rechten Seite wird es immer leiser, die Hand schwerer. Die Hand links kitzelt mich, piekst mich in die Seite. Als Theo schläft verlassen Lily und ich den Raum. Lily hat schon Pläne. Wir spielen Arzt. Mama legt sich auf s Sofa, Lily verarztet mich. Ganzkörperuntersuchung mit inbegriffen. Das mit dem aufs Sofa legen klingt gut, der Rest gleicht eher einer Musterung bei der Bundeswehr und ist wohl auch ähnlich unangenehm. Lily wird müde- das Mittagsloch. Will kuscheln und ein Buch lesen. Also liegen wir nun beide da. Ganz eng. Lesen ein Buch. Immer wieder kommt sie mit ihren trotzdem noch wild umher fliegenden Körperteilen an meine langsam aus der Narkose aufwachenden operierten Stellen an den Beinen. Aua. Um zwei ist Theo wach. Wir kuscheln noch im Bett dann stehen wir auf. Theo will Pferdchen spielen. Wer das Pferd ist, brauch ich wohl nicht erwähnen. Gegen später müssen wir einkaufen. Immer wieder bleibe ich mit dem Babybauch am Einkaufswagen hängen. Lily will die Hand. Theo auf den Arm. Er kommt aber in den Wagen. Findet er semi-cool. Oder eher komplett doof. Immerwieder zerrt er an mir. Immer vehementer. Daheim erstmal die Einkäufe verstauen, diesmal haue ich mir selber die schwere Einkaufstüte genau auf die frische Wunde. Mittlerweile ist die Narkose ganz versurrt und es brennt ohnehin dauernd.
Die Kinder spielen Kindergarten. Ich bin die Erzieherin. Lily erteilt mir genaue Anweisungen. Eigentlich wartet die Spülmaschine. Ich erkläre also, dass ich eine Erzieherin bin, die gerade die Spülmaschine ausräumt. Wird akzeptiert. Also ist Theo der ‚Luca‘ und der Luca wird immer vom Jonas geschubst. Theo will nicht geschubst werden. Geheule. „Mamaaaaa“… . Arm und Trösten. Lily ist sauer. Sie will einen anständig mitspielenden Luca. Wütend stampft sie auf den Boden, trifft dabei meinen Fuß mit der Wunde. Mir wird kurz anders.
Es wird langsam Abend. Es gibt Abendessen-auf dem Schoß. Eine Runde Badewanne und anschließendes Abtrockenritual mit viel Gekuschle und Geschaukle im Arm. Zähneputzen geht nur auf dem Schoß. Die Große springt währenddessen immer wieder wie ein Gummiball auf meinen Rücken. Sie lacht. Ich schimpfe. Ich schnaufe.
19.00 Uhr. Wir liegen im Bett. Lesen ein Buch. Dabei wird gekuschelt, der Babybauch geküsst. Anschließend teile ich meine Hände widerwillig auf, ich mag nicht mehr, beiße die Zähne zusammen. Ich bin müde. Bin es müde. Rechts die kleine, schwitzige, nach dem Schnuller suchende Hand. Rechts die größere, müdere, die schnell schwerer wird und neben mir auf die Matratze plumpst. Ich fühle mich erleichtert.
Ich gehe nach unten. Räume das Nötigste auf. Koche für den Hubbs und mich.
Ich plumpse auf s Sofa. Weiß nicht wo ich anfange und wo die Couch aufhört. Der Kater kommt, legt sich in meinen Schoß und will Streicheleinheiten. Ihm kann ich sie noch eher verwehren, schiebe ihn zur Seite. Er maunzt etwas angefressen und guckt vorwurfsvoll. Also legt er sich auf meine Füße… die OP Wunden brennen und der Kater kommt dem Verband mit seinen Krallen verdächtig nahe.
Um 20.00 Uhr kommt der Hubbs heim. Sein Tag war anstrengend. Auf dem Heimweg ein kleiner Unfall mit Blechschaden. Er braucht aufbauende Worte, eine Umarmung.
Mir ist nach Gummizelle. Nach Einzelhaft. Danach mich, mich allein zu spüren. Meinen Körper für mich zu haben und ihn mit niemand teilen zu müssen.
Immer wieder ist das Faß einfach voll. Es ist voll mit Liebe. Voll mit Emotion. Ich fühle mich wund, wund vom Tag. Ich sehne mich nach einer Grenze. Einem Grenzzaun, einer Mauer zwischen mir und der Umwelt. Ich brauche klare Umrisse. Manchmal habe ich das Gefühl, die sind verschwommen seit ich Mama bin. Da gibt es kein eindeutiges ICH mehr. Keine Ich-Bedürfnisse, keine Ich-Momente, kein Ich. An einem solchen Tag spüre ich eine Wut in mir hochkommen bei jeder Berührung, die zu viel ist, bei jedem Stupser, jedem völlig unbedachten Rempler. Da könnte ich aus der Haut fahren. Und tue es meist nicht. Die Emotionen kommen und doch nehme ich in den Arm, tröste ich, ertrage das Gezerre und Gewurschtel neben und auf mir. Das muss ich, bis zu einem gewissen Grad, das sehe ich zumindest so, dafür bin ich auch da. Aber meist muss es dann an anderer Stelle raus, diese Wut nicht Herr über den eigenen Körper zu sein. Da ist erstmal Ebbe im Herz. Und andere gehen leer aus.
Gut dass es meist nur eine kurze Zeit braucht diesen Akku wieder auf Betriebsniveau zu bekommen. Und dennoch bleibt es eine konstante Sache, die mich immer wieder an einen Punkt kommen lässt, an dem es mir zu viel wird. Gerade jetzt in der Schwangerschaft, wo ich ohnehin meinen Körper nicht für mich habe.
Wieso ich das hier schreibe? Wenn ich doch kein Rezept dafür habe wie dieses Gefühl gar nicht erst entsteht, oder wie man frühzeitig Grenzen absteckt für sich. Weil ich weiß, dass ich da nicht allein bin. Weil ich weiß, dass wir Mamas mit so vielen Emotionen kämpfen, mit denen wir uns allein herumärgern und im Stillen leiden, weil wir denken, dass wir so etwas nicht denken und schon gar nicht aussprechen dürfen. Darum. Weil es nichts an unserer unendlichen Liebe und Aufopferungsbereitschaft ändert so etwas fühlen.
Und jetzt gehe ich zu meinen Kindern ins Bett, auf dass die Grenzen wieder verschwimmen.
Eure Sandi Beach
Wie wird das sein? Werde ich immer eine Hand zu wenig haben? Wird immer ein Arm fehlen, der trösten oder hochnehmen kann? Zwei Kinder sind der Durchschnitt, drei Kinder eine Herausforderung.
Da waren sie also die zwei ersehnten Striche. Schneller als ich glaubte. Eher als gedacht. Nun gut, dann eben doch ein Septemberbaby. Wieder hochschwanger durch den Sommer watscheln. Wie schön.
Ich freute mich. Ich grinste in mich hinein. Aber es war anders als bei den vorherigen Schwangerschaften. Denn ein wenig fühlte ich mich wie eine Minderjährige, die soeben herausgefunden hatte, dass sie schwanger war. Sicherlich ein etwas kruder Vergleich, aber ja es fühlte sich zwar gut an und richtig aber wo kam plötzlich die Unsicherheit her? Gedanken wie, wie bringen wir das unseren Freunden bei? Unseren Familien? Alle in unserem Umkreis haben bei spätestens zwei Kindern einen Schlusstrich gezogen. Jeder wusste, dass Lily und Theo fern ab von ‚einfach‘ waren, haben mich das ein oder andere Mal auch jammern hören und an meinen körperlichen und geistigen Grenzen erlebt. Jetzt kam ich mir ein wenig so vor, als würden sie mir doch alle den Vogel zeigen, wenn ich ihnen von unserem erneuten Nachwuchs berichten würde. Natürlich, was juckt es mich? Warum sollte ich was auf solche Reaktionen geben? Aber es ist doch so, Freude will geteilt werden, um sie zu multiplizieren. Das wollte ich auch. Ich wollte niemand zweifeln hören.
Tatsächlich ließ ich mir für meine Verhältnisse recht viel Zeit, bis ich den engsten Vertauten davon berichtete. Der innere Kreis, meine Familie, war überrascht aber ehrlich gerührt und voller Freude. Danach folgten Freunde und Bekannte und ja, dort ernteten wir zu großen Teilen genau die Reaktionen, die ich erwartet hatte.
Wahnsinn wie sich das von Kind zu Kind ändert. Beim ersten Kind kann man sich vor Begeisterungsstürmen ja kaum retten. Selbst Menschen, die man vorher kaum gekannt oder gesehen hatte, kamen plötzlich an und wünschten einem das Beste. Beim zweiten Kind war die Begeisterung schon etwas abgeflacht, aber dennoch vorhanden. Beim dritten Kind, hätte man auch gerade herausposaunen können, dass man trotz Diät eine Currywurst mit Pommes zum Mittag hatte. Die Reaktion wären ungefähr die gleichen gewesen. Kopfnicken und eine hochgezogene Augenbraue, vielleicht noch ein: ’na Glückwunsch!‘ Meist kamen danach noch ein paar schlaue Sprüche. In mindestens 70% aller Gespräche fiel der Satz: „Na das werden dann bestimmt Zwillinge!“ oder „Dann braucht ihr ja ein größeres Auto!“ oder „Ich würde nie mehr Kinder wollen als ich Hände habe!“
Aber es steckt ja in all den noch so nüchternen Aussagen auch ein Fünkchen Wahrheit. Es waren alles auch Zweifel, leise zwar und niemals laut und übertönend, die mich und den Hubbs zum Nachdenken gebracht hatten. Keines unserer Kinder war so geplant wie dieses dritte Wunschkind. Kind nr 1 lag damals einfach klar auf der Hand. Ich war fertig mit der Ausbildung, hatte eine feste Anstellung, wir wohnten in einer schnuckeligen Wohnung und ich wollte nicht all zu spät mit dem Kinderkriegen anfangen. Da waren nie Zweifel am Timing oder gar an der Tatsache selbst gewesen. Kind nr 2 war auch eine ganz selbstverständliche Sache. Einen zu großen Altersunterschied wollten wir beide nicht, ebenso konnten wir uns kein Einzelkind vorstellen. Auch hier keine Zweifel oder Bedenken. Es war einfach logisch. Bei Kind nr 3 war das nun ganz anders. Ich hatte definitiv schon relativ kurz nach Theos Geburt wieder einen Kinderwunsch. Auch für den Hubbs stand immer fest, dass er 3 Kinder haben möchte. Ich fand drei für uns auch die perfekte Anzahl. Dadurch dass Theo so lang sehr sensibel und anspruchsvoll war, war die Realisierung des dritten Kindes irgendwann in weite Ferne gerückt. Auch die Wohnsituation bremste uns. Wir wollten erst ein Heim für uns gefunden haben. Danach, dachte ich, wäre ich dann bereit. Das zog sich.
Im Spätsommer 2016 dann fanden wir in unser Eigenheim. Groß genug für 3 Kinder. Und trotdzem schlichen wir um das Thema herum. Ich wollte dass alles passt, wollte alles haarklein planen, z bsp Theos Kindergartenstart nicht in die Quere kommen. Ich zögerte. Ich fand immer andere Termine, an denen ich nicht schwanger sein konnte oder wollte. Doch nicht mit zwei kleinen Kindern im Schlepptau. Ich merkte wie mich die Zweifel überrollten. Eben jene, die allgegenwärtig waren. Drei Kinder im Alltag. Alles wird komplizierter, denn da sind ja nur zwei Hände, an zwei Armen an mir dran. Ich fragte mich, ob ich das schaffen kann. Bin ich echt Mutter genug für drei? Nie würde ich wollen, dass eines meiner Kinder zu kurz kommt. Den Gedanken konnte ich kaum ertragen. Aber dann besinnte ich mich auch wieder auf die Zeit um Theos Geburt, wo ich erleben durfte, dass die Liebe nicht geteilt werden muss. Das Herz wird größer, die Liebe stärker und für jeden ist immer genug da.
Erhaben über all den Zweifeln war er einfach da dieser starke Wunsch- das Gefühl noch nicht komplett zu sein. Es war ein Bauchgefühl. Und genau da gehört diese Entscheidung auch hin. In den Bauch.
Als Lily eines Tages Ende November ein Bild von uns malte und wie so oft nicht nur sich, Theo, den Hubbs und mich, sondern auch eine ‚imaginäre‘ fünfte Person in unsere Mitte pinselte, wusste ich einfach, dass all das Warten, das Zögern und das Zweifeln nichts an dem Wunsch nach Komplettierung unserer Familie ändern würde. Und dass es mich nur weiter unglücklich machen würde, diese Entscheidung immer weiter hinauszuschieben.
Jetzt hadere ich nicht einen Moment damit. Wir freuen uns alle sehr. Allen vorran die Kinder. Es ist so schön zu sehen und zu spüren, wie sie mitfiebern und sich jetzt schon Gedanken darüber machen über das Geschwisterchen und es schon in so vielen alltäglichen Ritualen ganz selbstverständlich miteinbeziehen. Ich weiß, dass sich alles fügen wird. Wir fünf- das klingt so wundervoll verrückt, viel, laut und chaotisch und einfach genau so wie ich es haben wollte.
Vielen haben mich gefragt, selbstverständlich denn ich gelte ja ein bisschen als ‚Frau Schreibaby‘, ob ich denn Angst hätte vor einem erneut sehr anspruchsvollem Kind. Ich kann die Frage noch nicht so ganz beantworten. Noch ist die Schwangerschaft zwar körperlich sichtbar aber dennoch nicht ganz so präsent in meinen Gedanken und meinem Kopf. Ich merke schon wie diese dritte Schwangerschaft nur so an mir vorbei rast. Darum nehme ich mir vor einige Dinge ganz bewusst ein letztes Mal schwanger zu geniessen, ich muss nur noch die Zeit dazu finden 🙂 .
Es ist schon so… wenn man mich in Lilys Schwangerschaft mitten in der Nacht geweckt und nach der Schwangerschaftswoche gefragt hätte, hätte ich wie aus der Pistole antworten können: 14 plus 3. Heute bin ich mir nicht so ganz sicher, ob ich überhaupt wissen würde, dass ich schwanger bin, so im Halbschlaf. Also lasst das mal alles noch ein wenig sinken, ein wenig ankommen im Kopf und Herz, dann bin ich mir zwar sicher, wird sich ein gewisses Selbstbewusstsein einstellen, wenn ich an die Zeit nach der Geburt denke, aber ohne Frage würde es mich auch beim dritten Mal überrollen, fordern bis an die Haarspitzen und sicherlich auch das ein oder andere mal traurig werden lassen, falls das Baby erneut ein hochsensibler Schreihals werden sollte. Ich bin aber nicht verängstigt. Ich packe das. Wir packen das.
Wir FÜNF 🙂
Eure Sandi
Wie ist das bei euch liebe Muddis? Wie schlaft ihr? Seid ihr in der ‚Ach ich finde es eigentlich ganz gut so wie es ist‘-Phase oder hadert ihr mit eurem nächtlichen Schicksal?
Bei uns ist das ja so. Lily, Schreikind von Minute eins, schlief tatsächlich ab ihrem ca 16. Lebensmonat nach dem nächtlichen Abstillen und nachdem ich wieder schwanger war, alleine in ihrem Zimmer. Das klappte bei ihr so absurd gut, dass bei mir keine Zweifel aufkamen. Ich vermisste ihren kleinen warmen Körper neben mir zwar, aber mit wachsender Kugel erfreute ich mich doch auch am gewonnen Platz für mich. Lily machte das wirklich toll. Schlief ohne ein Muh oder Mäh alleine ein. Anfangs noch mit Hand, dann reichte meine Anwesenheit im Zimmer, dann sagte sie irgendwann selber, dass ich raus gehen kann. Ich war völlig verblüfft. Und natürlich stolz. Schlaflernprogramme und Co waren und sind mir zuwider und mir war klar, falls mein Kind absolut nicht alleine schlafen will, muss es das nicht. Punkt. Aber sie machte es, schlief besser als mit mir in einem Raum und ich musste nachts nicht einmal aufstehen und nach ihr sehen.
Selbst als Theo geboren wurde, änderte sich daran nichts. Zunächst. Dann kam unser erster gemeinsamer Urlaub, da war Theo ca 8 Monate alt und wir hatten nur ein gemeinsames Bett. Lily durfte also natürlich auch mit zu uns. Von da an war irgendwie auch zu Hause in ihrem Zimmer oder Bett schlafen ein absolutes no-go. Sie wollte es nicht mehr, weinte wenn wir es doch versuchten und so nahmen wir sie immer wieder mit zu uns und probierten schließlich gar nicht mehr zu der alten Schlafsituation zurückzukehren.
Irgendwann zog dann der Hubbs aus. Zum einen weil er unter der Woche sehr früh raus muss, zum anderen weil ich mit nun zwei kleinen und durchaus liebenswerten ‚Störfaktoren‘ für meinen Schlaf beschäftigt genug war und mir des Hubbs‘ Schnarchen nur den Rest gab.
So entstand unsere gegenwärtige Schlafkonstellation. Ich in der Mitte, Kinder neben mir, mal mit mehr, mal mit weniger Platz. Und ja, tatsächlich, finde ich es momentan gar nicht so schlecht. Ich liebe es ihren Atem zu hören, nachts wenn ich ins Bett schleiche. Ich liebe es mich an sie kuscheln zu können. Bei ihnen zu sein, wenn sie schlecht träumen oder im Schlaf reden. Ich bin einfach da. Tags wie Nachts. Aber ich bin halt wirklich immer ‚da‘. Ich merke dass meine Tiefschlafphase nur noch bedingt so genannt werden kann, denn selbst wenn neben mir ein Kind nur leise pupst, wache ich davon auf. Dennoch für mich momentan kein Grund etwas grundlegend zu ändern. Auch wenn mit der erneuten Schwangerschaft nun, doch wieder Zweifel aufkommen. Denn mit einem Neugebornen noch dazu, kann ich mir das nur wenig vorstellen. Zumindest in den ersten Wochen.
Für mich war das Schlafengehen früher als Kind immer furchtbar. Ich hatte Angst. Nackte Angst. Vor allem… Trennung von meinen Eltern, dem Alleinsein, Monstern unterm Bett oder im Schrank, vor der Dunkelheit. Ich hatte Bauchgrimmen wenn ich bemerkte, dass der Zeiger der Uhr langsam in Richtung Ins-Bett-geh-Zeit zog. Das wollte ich niemals für meine Kinder. Nie!
Trotzdem bietet das Familienbett ja nicht nur Kuschelmomente und Sicherheit. Es ist hin und wieder wirklich absurd wie wir da auf unseren 2,40 selbstgebauten Metern liegen und uns einrichten. Hier mal ein paar Beispiele die euch vielleicht bekannt vorkommen könnten.
Die Käsefuß-Falle:
Wer ist nachts nicht schon aufgewacht und hatte plötzlich das komische Gefühl, er hätte gerade den Kühlschrank geöffnet, in dem schon seit Wochen ein Bergkäse in einer offenen Tupperdose vor sich hin müffelt? Am besten sind diese besagten Käseflossen noch eiskalt und werden einem in die gerade mühevoll aufgewärmten, unmöglichsten Stellen gesteckt.
Allein gegen Windmühlen:
2,40m klingen so viel. Ich glaube in Wirklichkeit reizen wir nicht mal die Hälfte des Platzes aus. Das heisst zumindest spreche ich da für mich. Den gleichen Komfort hätte ich wohl auch auf einer 90er Matratze mit den zwei Zwergen zusammen. Mein Platz beschränkt sich dann doch immer auf kuschlige 40-46cm… wenn man das bei meinen wachsenden Ausmaßen tatsächlich noch so sagen kann.
Das Löffelchen:
Hat man sich mal losgeeist von der schlafenden Brut, also so chirurgisch von dem kleinen mit tausend Sensoren ausgestatteten Körper extrahiert, und wähnt sich in Sicherheit, träumt schon von einem Schlaf in körperlicher Freiheit und einer Schlafposition wie es einem gerade so beliebt, kommt eines dieser Menschlein plötzlich wieder auf einen zugerollt, als wären da Magneten, die uns unweigerlich anziehen- Plopp- !
Der Jesus:
Bei uns gern praktiziert, da das beliebteste Einschlafritual oft nur mit einem Wort eingefordert wird: “ AAAAAAARM ! “ Maximale Mamanähe für die Kinder, minimale Bewegungsfreiheit für Muddi plus kompliziertem Aufstehprocedere, wenn die Kinder dann mal schlafen und man sich irgendwie aus diesem Gefängnis der absterbenden Arme befreien will. Und, oh ja, das will man!!!
Angriff der Kuschelkäfer:
Wenn „AAAAAARM“ mal nicht reicht und die Mamaspeicher nachts irgendwie nach Aufladen schreien, wird es eben auch mal ein rechtes Kuddelmuddel. Schlecht wenn man auf Sauerstoff beim Schlafen ungern verzichtet wie ich. Aber hey, alles Übungssache. Taucher lernen das ja auch.
Der ‚PAPA‘:
Ob wegen Krankheit oder weil ich einmal alle Schaltjahre den Hubbs einfach darum bitte mich in meiner Rolle als lebendes Kuschelbärchen zu ersetzen, ist das meine Stunde um den Spieß einmal umzudrehen. Oder wer dreht den Spieß hier rum? Meißt beschweren sich die Kinder am nächsten Morgen jedenfalls darüber, dass der Papa ’so laut grunzt beim schlafen‘ oder ihnen keinen Platz ließ. Aber geschlafen haben sie, der Hubbs auch. Und er scheint auch immer ziemlich gut erholt und relaxed. Ich frag mich also ernsthaft mit welcher Kraft er da Nachts seinen Platz behauptet.
Ihr seht also. Familienbett ist echt nix für Weicheier. Oder macht gerade das mich zu einem Weichei, weil ich nicht einsehe nachts durch die Gegend zu wandern- von Kinderzimmer zu Kinderzimmer? Weil ich einen warmen, beengten Ort dem nackten Fußboden vor dem Kinderbett vorziehe? Ich weiß es nicht. Es gibt auch hier, wie in so gut wie allen Themen der Kindererziehung oder -beziehung, kein richtig oder falsch. Solange wir Muddis des Nachts zumindest ein wenig unsere oft so leergesaugten Akkus aufladen können, um morgens wenn auch mit literweise Kaffee und Streichhölzern in den Augen weiterzumachen, dann ist das gut so. Egal wie ihr das anstellt.
Eure Sandi
Schlafanzüge ( Lily: H&M aktuelle Kollektion / Theo: gebraucht von GAP )
Ihr Lieben. Es ist mal wieder so weit. Ein Blogartikel- ist es denn die Möglichkeit!?! Und dann gleich Werbung, werdet ihr euch vielleicht denken.
Stimmt. Irgendwie. Aber keine Werbung, die ich machen musste oder mich dazu verpflichtet habe. Ich habe diese Artikel zwar kostenlos bekommen, aber keinerlei Verpflichtung darüber zu berichten. Ich tue es trotzdem, weil mich die Idee dahinter und auch das Produkt schlichtweg überzeugt.
Es flatterte also letztens ein Paket ins Haus mit einem Tonies Starterset in rot, dem dazugehörigem Löwen und einem zusätzlichen Kreativtonie.
Es sah schonmal auf den ersten Blick alles total bunt und schön und kindgerecht aus. Es war knuffig und toll anzufassen. Und wir überlegten schonmal wie man das Ganze in Gang bringt, da bog der Hubbs um die Ecke.
‚Was ich da schon wieder bestellt habe‘, wollte er wissen. Da konnte ich gleich mal kontern, dass ich nix bestellt habe und auch nichts zahlen muss und wir hier etwas geschenkt bekommen. „Aha!“ War die nüchterne Antwort. Ich gehöre weiß Gott nicht zu denen die dauernd Werbedeals an Land ziehen, Kooperationen eingehen und PR Samples bekommen. Die paar Male, die das der Fall war, waren meist irgendwelche Produkte dabei, für die der Hubbs nun wirklich nicht mehr als ein müdes Lächeln übrig hatte. Ich fragte ihn so im vorbeigehen: „Weißt du wie ich das Ding hier mit unserem WLAN vernetze?“ Er drehte fast auf dem Absatz um. „WLAN?“ Die Augen bekamen urplötzlich so ein gewisses Leuchten, wohl sonst nur bei Frauen in der Schuhabteilung zu beobachten. „Äh, ja, das ist eine Art portable MusicStation für Kinder CD s und Hörspiele und die muss man erstmal einrichten…“ erwiderte ich.
Ja da hatte ich die handliche toniebox auch schon die längste Zeit gehabt. Der Hubbs nahm sie an sich, bewunderte sie (sehr schön verarbeitet, sehr hochwertiges Material, geniale Idee… raunte er zwischendurch vor sich hin) und schloss die Box ans Netz an und lud den AKKU auf. In der Zeit hatten die Kids und ich Muße um die schönen Figuren dazu zu studieren.
Die Idee ist ja wie folgt: Die toniebox ist ein Kubus überzogen mit weichem Textil, praktisch unkaputtbar. Oben ist eine glatte Fläche, magnetisch, auf die sich die verschiedenen Figuren stellen lassen. Hier gibt es mittlerweile Bibi Blocksberg, Benjamin Blümchen, Rabe Socke, den kleinen Eisbär, Conni u.v.m. . Quasi als CD Ersatz, nur weit aus weniger empfindlich und besser aufzubewahren. Die Tonies Box an sich lässt sich kinderleicht (im wahrsten Sinne des Wortes) bedienen. Stellt man die Figur oben auf, geht die Geschichte los, nimmt man sie runter stoppt sie. Mit den zwei Ohren oben dran, regelt man die Lautstärke. Und ja, das wurde hier bis zum Geht-nicht-mehr geprobt…. ich kann sagen, taub bin ich noch nicht geworden, denn selbst die lauteste Lautstärke bläst einen jetzt nicht um- auch das ist also auf Kinder abgestimmt. Die Kapitel kann man mittels einmal links oder rechts klopfen überspringen bzw zurückspringen. Mit aufgeladenem Akku kann man die toniebox auch einfach mal mitnehmen und muss keine Angst haben, dass dabei was kaputt geht
Als ich das erste mal von der Idee gehört hatte, konnte ich es mir nicht so recht vorstellen, aber war total neugierig. Denn wenn meine Kinder etwas drauf haben, dann ist es zerstören. Und wenn sie etwas mit Vorliebe zerstören, dann sind es CDs… CD Spieler und Hüllen. Oh ja. Die CD Sammlung vom Hubbs kann davon ein Lied singen. Oder eben nicht mehr singen mittlerweile. Und ich fahre seit bestimmt einem halben Jahr mit kaputtem Autoradio, weil mein werter Sohn dachte er spielt mal eben einarmiger Bandit damit und wirft Geld in den CD Schlitz. Dumm nur, dass unten nicht wieder Geld bzw mehr Geld rauskam. Die Große hat mal zu Weihnachten einen kleinen portablen Kinder CD Spieler geschenkt bekommen, sich auch wahnsinnig drüber gefreut, aber noch am selben (un)heiligen Abend vom Tisch fallen lassen, seither war auch er nie wieder der selbe. Sind wir mal ehrlich, auch ich habe so einige CDs auf dem Gewissen, denn, verflucht nochmal, die Dinger sind einfach auch dünnhäutiger als jede Diva, die verzweifelt auf ihr Snickers wartet.
Darum und genau deshalb war das einfach eine Sache die wir testen MUSSTEN.
Der Hubbs war also nach ca 10 Minuten fertig und hatte die Box eingerichtet, auf meine Frage hin, ob ich das wohl auch alleine geschafft hätte oder ob man dazu besonders technisch begabt sein müsste, meinte er: „Schon aber du hättest ganz schön lang gebraucht.“ Heisst so viel wie: Wenn er Papa ein Händchen für sowas hat, vermutlich lieber den machen lassen. Ansonsten wuppt man das auch so. Alles was danach kommt, ist dann eh Kinderspielchen.
Die Große durfte also den Löwen auf das Feld setzen und los ging die Geschichte. Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte. Allein schon der Geschichte wegen, bin ich ein bisschen verliebt in dieses Ding. Ein süßeres Hörspielabenteuer hab ich echt lang nicht gehört. Der Löwe, der sich in eine sehr belesene Löwin verliebt, ihr einen Liebesbrief schreiben will- aber eben nicht schreiben kann- auf dem Weg durch die Savanne, um die verschiedensten Tiere zu fragen, ob diese für ihn einen schreiben könnten. Aber jedes Tier versteht nunmal so etwas ganz anderes von der Liebe und wie er sie der Geliebten gegenüber ausdrücken würde (der Geier verspricht der Löwin viel schmackhaftes Aas und der Mistkäfer eine leckere Ladung Mist)… einfach nur herrlich und mal was ganz anderes als Conni und Co.
Dieser Tonie (Das Wort ‚Tonie‘ ist schon fest im Wortschatz der zwei Zwerge angekommen) war also schon mal der absolute Renner. Blieb noch der Kreativ Tonie. Eine wie ich finde sehr schöne Sache. Er ist quasi eine leere ‚Kassette‘ (Für all jene die noch in den 90rn festhängen so wie ich manchmal) zum bespielen. Mit eigenen Lieder, Geschichten etc. Etwas ganz wundervolles, wenn zum Beispiel wichtige Menschen eine Geschichte drauf spielen oder etwas darauf singen. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, dass meine Schwester aus den USA kommt und den zweien eine Geschichte aufnimmt und wir die dann die toniebox, wenn die Vermissung groß und meine Lust auf eine Gute-Nacht-Geschichte mal gering ist, mit ins Bett nehmen und ein wenig der Tante aus Übersee beim Geschichten erzählen zuhören können.
So jedenfalls meine romantische Vorstellung davon. Ich werde zu gegebener Zeit darüber berichten!
Die toniebox lege ich euch als Weihnachtsgeschenk also ehrlich ans Herz. Der Anschaffungspreis von 79,95,- (Starter Set mit Löwe) ist zwar relativ hoch, aber ihr bekommt definitiv was für euer Geld. Die Qualität, auch und gerade von technischer Seite her, haben den Hubbs, der sich in diesen Dingen nun wirklich auskennt, absolut überzeugt. Die toniebox in verschiedenen Farben und auch alle erhältlichen Tonies gibt es zur Zeit bei Jakoo. Die einzelnen Tonies kosten zwischen 11,99 und 14,99. . Alternativ kann man alle infos und natürlich auch die Produkte selbst über den Tonies shop beziehen ( http://www.tonies.de ).
Das wars jetzt von mir.
Over and out.
Eure Sandi Beach
So…
ich wollte euch ja berichten wie es uns mit den neuen Mitbewohnern Mr. und Mrs. Foodface so erging.
Dafür muss ich erst mal etwas vorweg erzählen: Meine Kinder sind furchtbare Esser. Also echt. Ok vermutlich sagt das fast jede Mama über ihren Nachwuchs. Aber ne, bei uns stimmt das.
Lily war ja schon furchtbar bei diesem Thema… immer zu mäkelig und wollte nichts probieren. Gestillt hab ich sie bis zum Umfallen und feste Nahrung musste ich ihr erst mal mit viel Energie schmackhaft machen. Dann kam Theo und ich dachte ich wäre schon mit allen Wassern gewaschen. Pah, der Mini lehrte mich wirklich schon viel, aber in erster Linie, dass es immer anders kommt, wie ich es mir denke. Erstmal ausschließlich Muttis Milchbar, Brei war nicht mal ansatzweise in ihn reinzubringen, Fingerfood war für ihn auch eher Knetmasse als schmackhafte Bauchfüllung und egal was ich zauberte es fand meistens seinen Weg auf den Fussboden.
Das alles führte langsam aber sicher dazu, dass die Mahlzeiten nicht so entspannt und locker ablaufen, wie es der ganzen Sache wohl zuträglich wäre. Immer wieder predige ich mir selbst einfach mal durchzuatmen und mich auf die Intuition der Kinder zu verlassen, aber wie das so ist mit der inneren Stimme… man überhört sie gern. Es ist ja erwiesen, dass Kinder, ganz im Gegenteil zu uns Erwachsenen, noch ein ganz natürliches Sättigungsgefühl haben und der Körper genau steuert, was er gerade braucht. Bietet man ihnen zu jeder Mahlzeit ausreichend Auswahl, werden sie sich genau das nehmen, was ihr Körper benötigt. So die Theorie. So hab ich das auch des Öfteren gelesen und versuche mir das täglich vorzubeten. Nur scheinen meine Kinder dann ausschließlich von Nudeln und Soße leben zu können. Was mir jetzt Vitamin- und Nährstofftechnisch nicht unbedingt wie der Jackpot vorkommt. Gut sie snacken Obst, hin und wieder mal eine Paprika oder Tomate aber die Hauptmahlzeiten, also ein vollwertiges Mittag- oder Abendessen scheint eine fast unmögliche Hürde.
So kommt es also, dass die Mahlzeiten nicht selten von Feilscherei und Diskussionen geprägt sind. „Lily noch 5 Löffel, dann gibt es nachher eine Folge ‚kleine Prinzessin‘!“ „Drei Löffel Mama!“ „Lily du hast noch nichts gegessen, 5 Löffel, komm schon.“ „Nein, nur 3, so wie ich alt bin!“ „Grmpppff… 4 Lily, weil du ja bald 4 wirst! Und G R O ß E Löffel, ja?“ „Ok Mama.“ Kind stochert unmotiviert im Essen rum… Nicht selten werden ausgemachte Löffelanzahl wie auch in Aussicht gestellte ‚Belohnung‘ nicht eingehalten. Weil es schlicht und ergreifend eine Stunde und viele Tränen des Trotzes dauern würde, ihr die Löffel in den Mund zu argumentieren. Dann gibt es eben keine ‚kleine Prinzessin‘… keinen vollen Bauch. Dann landet das Essen eben wieder in der Tonne oder wird am Abend vom ausgehungerten Hubbs verschlungen. Einer muss ja gewinnen bei der Sache.
Ganz klar, dass das wenig befriedigend ist. Der Mini lässt natürlich noch nicht mit sich feilschen. Er hat dennoch seine eigene, ganz genaue Vorstellung davon wie Essen auszusehen hat. Entweder es ist ein Babybel, eine Avocado, Cranberries, Banane oder ein Früchteriegel…. dann hat es gute Chancen in seinen Bauch zu wandern. Ok bei Schokolade und Co hätten die Chancen gar nicht erst ausgerechnet werden können, da sie schon bei bloßem Sichtkontakt vernichtet worden wären, gerne auch mit Verpackungsmaterial. Die andere, einzig andere Möglichkeit wohl gemerkt, ist noch die, dass es Nudeln mit roter Sauce sind. Das wird gegessen. Meistens. Aber beim Mini ist nie etwas gewiss. Man findet mich also gerne des Mittags in der Küche, verzweifelt alle Zutaten aus dem Kühlschrank die da ’nahrhaft‘ und ‚gesund‘ schreien in den Thermomix werfen und eine Wagenladung passierte Tomaten dazukippen. Hauptsache rot. Hauptsache Nudeln. Das klappt recht gut. Macht die Mahlzeiten aber auch wenig spannend und vielseitig.
Bin ich mal echt so wagemutig und hab Zeit, die ich gern völlig unnötig wegwerfen möchte, koche ich etwas neues. Etwas, das ich mal vom hören sagen als ‚kinderfreundlich‘ aufgeschnappt habe. Fühle mich dabei wie ‚Powermuddi of the year‘ und eine wohlige Genugtuung kommt über mich, wenn ich mir vorstelle, welch gesundes und wertvolles Mahl ich meinen Sprösslingen bald einverleiben werde. Irre oder? Mir geht es da durchaus ähnlich, wie bei mir selbst… , wenn ich mal einen Tag nicht so gut und ausgewogen gegessen habe, nagt ja schon ein wenig das schlechte Gewissen und andersrum. Genau so ist es bei meinen Kindern. Wenn ich am Abend so Revue passieren lasse, welche Speisen durch meine Kinder durchgeschleust wurden an dem Tag und es mal durchaus zufriedenstellend war, so fühle ich mich gleich viel besser und mache vor dem inneren Auge einen Haken. ‚Check, Vitamine für diesen Tag aufgenommen! Nächste Challenge Morgen!‘
Aber ja es ist wirklich eine Challenge. Welche Mama kocht schon gern und sitzt dann nach getaner Arbeit vor langen Gesichtern, bekommt den Teller in Wikinger Manier entgegen geschmettert mit einem herzallerliebsten ‚NEEEEEIIIIIIN‚ und blickt in lange Gesichter?! Neuerdings wird seitens des Bruce‘ auch noch gespuckt. Ein absolutes No-go. Er nimmt den Löffel in den Mund, wägt mich in Sicherheit und dann ‚Pfaaahhhhhh‘ fliegt der triefige Inhalt angewidert auf den Boden, als wolle er sagen: „Weib, was ist das?“
Blutruck bei 389… circa.. soviel zum Thema entspannte Mahlzeit.
Kommen wir also zu Mr und Mrs Foodface.
War mir und ist mir schon klar, dass diese bunten Teller meine spitzlippigen, skeptischen Kinder zu kulinarisch aufgeschlossenen Wesen macht. Wär zu schön. Aber ich wollte damit diese ganze Atmosphäre beim essen, die wirklich in letzter Zeit und seit der Mini seine Trotzphase so richtig auslebt und das Essen nicht selten als Bodenbelag nutzt, zu einem erfreulicherem und entspannterem Erlebnis zu machen. Oder lassen wir die etwas zu hoch gegriffenen Adjektive weg: Zu einem Erlebnis machen. Das reicht.
Ich muss sagen es wirkte. Anfangs war das AHA echt groß und vor allem bei Lily funktionierte diese spielerische Tour a lá ‚Iss doch mal die Kette noch auf!‘ oder ‚Oh schau, da musst du noch die Haare weg essen, sonst sieht sie ja nichts!‘ richtig gut. Der Mini lachte wenigstens über die von mir, zugegeben etwas unkreativ, zusammengestellten Kunstwerke.
Aber ganz klar, ich konnte und kann es eben auch nicht jeden Tag einsetzen. Wie viele verschiedene Wege gibt es auch Nudeln mit roter Sauce spannend um ein Gesicht herum zu dekorieren?! Joa…eben, nicht sehr viele. Irgendwann ist halt auch der Drops gelutscht.
Jetzt setze ich die Teller sporadisch ein und habe schon das Gefühl, dass zumindest die Freude sich an den Tisch zu setzen damit wächst. Nicht die Lust am Essen. Aber die Lust an der Sache an sich. Und das ist schonmal gut so.
Auch ich komm dadurch an den Punkt, an den ich eigentlich dauerhaft gelangen sollte: Mehr Gelassenheit und weniger Stress im Umgang mit diesem Thema. Man sagt zwar ‚Mit dem essen spielt man nicht‘, aber Kinder gewinnt man nunmal durch spielen. Und der Zweck heiligt eben (fast) alle Mittel!
‚N Guten ihr Lieben 😉